Jagdmusik ist eine Brücke für die Freundschaft
Es ist erstaunlich man öffnet die Notenschrift und alle sprechen die selbe Sprache. Und wenn Sie den gleichen Ton gestimmt haben, spricht die Musik zum Hörer. Musik hat die magische Kraft Nationen miteinander zu verbinden und Freundschaften zu gründen. Dies ist die wichtigste Botschaft der Europameisterschaft des Jagdhornbläsers. Es geht gar nicht darum wer einen starken Kampf gewinnt, es geht darum sich zu treffen und dabei Jagdmusik zu hören, welche von den verschiedenen europ. Ländern geblasen wurde. Einen Raum für Zusammenarbeit und Inspiration zu schaffen, und dabei das eigenartige Jadgbrauchtum mit dem Respekt zu den einzelnen Verschiedenartigkeiten zu behalten und zu pflegen.
Historische Enstandung eine Idee über engere Zusammenarbeit des europas Jagdhornbläser
Im Jahre 1990 fand in Marienbad der internationale Jagdhornbläserwettbewerb statt. An diesem Wettbewerb nahm auch die Legende der europäischen Jagdmusik, Herr Reinhold Stief teil. Herr Steif traf sich anschließend mit zwei der Organisatoren Herrn Petr Seplavy und Herrn Petr Vacek um Sie auf die Verleihung des Kulturpreises des deutschen Jagdverbandes, welcher Ihm für sein Lebenswerk verliehen wurde, hinzuweisen. Damals wurde das erste Mal über eine Zusammenarbeit der Bläser auf europäischer Ebene gesprochen. Leider hat eine schwere Erkrankung seitens Herrn Stief, die Zusammenarbeit und Freundschaft schnell beendet. Zum Abschied hat er seinen Freunden aus Böhmen einen Brief gesendet, dem eine Taschenlampe beigelegt wurde, die Ihnen richtige Richtung zeigte.
Die Zeit verging, aber die Idee einer gemeinsamen europäischen Zusammenarbeit blieb. Ein weiteres historisches Treffen der Bläser wurde 11. Januar 2008 in Třebon (Wittingau), Südböhmen abgehalten. Auf dem Zusammentreffen haben repräsentative Vereine aus Polen, Ungarn, der Slowakei, Österreich und der Tschechische Republik eine engere Zusammenarbeit zwischen den Jagdhornbläserorganisationen, den Austausch von Informationen und die Verbreitung der Jagdhornbläser Traditionen in Europa besprochen.
Anfang August 2011 trafen sich die Jagdhornbläser in Chlum u Třeboně (Chlumetz bei Wittingau) zum traditionellen Sommerkurs. Wieder mit dabei die Vertreter befreundeter Clubs aus der Slowakei, Polen, Österreich und der Tschechischen Republik. Die Idee eines europäischen Wettbewerbs wurde diskutiert und die wichtigsten Ereignisse der Koordination und der Zusammenarbeit besprochen. Aufgrund der Unterschiede in den Organisationen, Evaluation und Organisation von Wettbewerben in den einzelnen Ländern wurde vereinbart, dass die Regeln für die Europameisterschaften ein völlig neues und einfaches Konzept haben wird, um die Beteiligung eines Staates nicht zu behindern. In diesem Sinne wurde für die Vorbereitung der tschechische Jagdhornbläser ČMMJ verantwortlich gemacht.
Nach intensiven Diskussionen und Verhandlungen, schon auch mit LJV Thüringen und Sachsen wurde eine Ausarbeitung der Erklärung vorbereitet, die am 7. Dezember 2014, anlässlich des internationalen Konzert im Prager Rudolfinum, Jagdhornbläser Vertretern aus Deutschland, Polen, der Slowakei und der Tschechischen Republik in der Anwesenheit von Beobachtern aus Österreich (NÖ und OÖ) unterzeichnet wurde.
Nach 25 Jahren der Vorbereitung fand vom 30. 9. bis 1. 10. 2016 die erste Europameisterschaft der Jagdhornbläser in Marienbad statt, symbolisch direkt am Ort der Idee der europäischen Zusammenarbeit. Schon jetzt freuen wir uns auf das nächste Zusammentreffen der europäischen Jagdhornbläser.
In Prag taute das Eis
Der Dezember 2014 zeigte uns den Antritt des Winters auf sehr unglückliche Weise. Fast die ganze Tschechische Republik bedeckte ein Eispanzer und der gefrierende Regen verursachte auf Gleisen und Straßen Verkehrsschwierigkeiten. An vielen Stellen fiel der Strom aus und es zeigte sich, dass wir gegen die Launen der Natur trotz modernster Technik wehrlos sind. Viele Reisenden erreichten ihr Ziel nicht und das normale Leben war gelähmt.
So war die Situation drei Tage vor Anreise der ausländischen Gruppen, die im Dvořák-Saal des Prager Rudolfinums während des traditionellen Konzerts Tschechische Jagdweihnacht auftreten sollten. Von ähnlicher Wettersituation waren auch Österreich, Deutschland, die Slowakei und Polen betroffen, also die Länder aus denen die ausländischen Jagdhornbläser anreisten. Die Organisatoren des Konzerts beängstigte beim Anhören der Wettervoraussagen die Vorstellung, dass die ganzjährige, anspruchsvolle Vorbereitung aller Gruppen und Bläser umsonst sein könnte und die Jagdhornbläser und auch die Zuschauer aus ganz Tschechien und dem Ausland irgendwo auf dem Weg stecken bleiben. In einem solchen Augenblick bleibt nichts anderes, als den Lauf der Ereignisse dem Schicksal zu überlassen und zu hoffen, dass es barmherzig sein wird.
Die Voraussage des schlechten Wetters erfüllte sich glücklicherweise nicht. Am Freitag trafen die Jagdhornbläser aus der Slowakei und aus Deutschland ein und in Prag begrüßten sie die Sonne und eine leichte Erwärmung. Am Samstag kamen dann auch die übrigen Gruppen an und es fand die erste Generalprobe in der kleinen Gemeinde Lety unweit der Burg Karlštejn statt.
Am Sonntag, dem 7. Dezember 2014, fuhr dann morgens um 7.30 Uhr die Jagdhornbläserkolonne in Richtung Rudolfinum. Die Straße war frei und Prag menschenleer und so waren wir vor halb Neun alle am Ort des Geschehens. Die letzte Probe begann um 9 Uhr. Alle sitzen an ihrem Platz und es werden das ganze Programm, die Begleitworte „durchgegangen“ und der Ton abgestimmt.
Um 10.30 Uhr öffnen die Türen des Saals und innerhalb einer halben Stunde sind Saal und Balkons zum Bersten gefüllt. Mit dem elften Schlag erklingen die ersten Töne und die Zuhörer werden in den Strom der Jagdmusik aus fünf Staaten gezogen. Waldhörner wechseln Hifthörner, Schalmeien wechseln Alpenhörner, die Empore singt und klatscht im Rhythmus und alles begleitet mit jugendlicher Leichtigkeit Matěj Vacek. Als dann im Saal das Largo der Sinfonie Aus der neuen Welt von Antonín Dvořák durch das Jagdtrio Prag, begleitet von Pauken, erklingt, bleibt so manches Auge der harten Jäger nicht trocken. Bei den Weihnachtsliedern singen ohne Rücksicht auf die Nationalität nicht nur alle Bläser auf dem Podium aber auch das gesamte Publikum und alle haben die gleiche Sprache, die keinen Dolmetscher benötigt – die Musik. Ich meine, und die Reaktion des Publikums über E-Mail bestätigt mich darin, dass das diesjährige Konzert der Tschechischen Jagdweihnachten die Herzen der Zuschauer und auch der Mitwirkenden öffnete und es uns gelang, den Gedanken des Konzerts – Musik, der Schlüssel zur Freundschaft – voll umzusetzen.
Unterzeichnung der Deklaration
Nach dem Konzert, dass die richtige Atmosphäre einleitete, begrüßte der Stellvertreter des Vorsitzenden der ČMMJ Ing. Jiří Chmel die Vertreter der ausländischen Jagdhornbläser und Jägerverbände im Säulensaal des Rudolfinums. Sie alle wurden Zeugnis der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung über das Austragen der Europameisterschaft der Jagdhornbläser. Unter diese Deklaration setzten ihre Unterschrift der Vorsitzende der KT ČMMJ Radek Šroler, der Vorsitzende der KT SR Edmund Hatiar, der Vorsitzende der Thüringer Jagdhornbläser Thomas Franke und für Polen Maciej Strawa. Bei der Unterzeichnung des Dokuments waren die Vorsitzenden der Jägerverbände aus Thüringen und Sachsen und Vertreter der Jäger und Jagdhornbläser aus Polen, der Slowakei, Nieder- und Oberösterreich anwesend. Von den bedeutenden Gästen fügten ihre Unterschrift als Zeugen dieses, für die Jagdhornbläser wichtigen Ereignisses, der Stellvertreter des Kulturministers Mgr. Miroslav Rovenský, der oberste Direktor der Sektion Forstwirtschaft des Landwirtschaftsministeriums Ing. Martin Žižka, Ph.D., der Vorsitzende der Kommission für Jagdliches Brauchtum der Slowakei Róbert Komjáti-Nagy, der Vorsitzende des Thüringer Jägerverbands Steffen Liebig, der Vorsitzende des Sächsischen Jägerverbands Dr. Gert Dittrich und der Stellvertreter des Vorsitzenden der ČMMJ Ing. Jiří Chmel hinzu. Für die österreichischen Bläser fügten ihre Unterschriften Rudolf Jandrasits und Rudolf Kern hinzu. Mit diesem Dokument gipfelte die erste Etappe der Zusammenarbeit der europäischen Staaten. Die Idee entstand vor über zwanzig Jahren und die Verhandlungen über den konkreten Wettbewerb dauerten weitere sechs Jahre. Auch hier taute am Ende das Eis und die europäischen Jagdhornbläser traten auf den Weg einer engen Zusammenarbeit und eines einheitlichen europäischen Wettbewerbs. Auf diesem Weg erwarten uns noch viele schwere Aufgaben aber wo ein Wille ist, muss das Werk gelingen. Die europäischen Bläser deklarierten ihren Willen zur Zusammenarbeit auf die beste Art und Weise. Mit einem gemeinsamen Konzert in den außerordentlichen Räumen und mit der Unterzeichnung der Deklaration.